Interstitielle Pneumopathien - Lungenfibrose
Was ist eine interstitielle Pneumopathie?
Als interstitielle Pneumopathien werden Erkrankungen des Lungengerüstes bezeichnet. Entzündung und/oder Narbenbildung verändern das Lungengewebe in unterschiedlichem Ausmass was zu einem Verlust des Lungenvolumens und einer Beeinträchtigung der Sauerstoffaufnahme führt. Die betroffenen Patienten verspüren häufig eine zunehmende Atemnot bei Anstrengung und manchmal Husten, möglicherweise Müdigkeit und Schmerzen im Bereich des Brustkorbes. Einige dieser Lungenerkrankungen bleiben über lange Zeit stabil, andere können rasch fortschreiten und bis zum Versagen der Atmung führen.
Die Prognose und empfohlenen Therapien hängen von der Ursache und Art der Erkrankung ab. Eine differenzierte Abklärung und genaue Diagnosestellung ist daher besonders wichtig.
Die Diagnose von interstitiellen Pneumopathien und Lungenfibrosen ist für Patienten und Ärzte oft aufwändig und herausfordernd. Typischerweise sind wiederholte Befragungen und Untersuchungen nötig, wie z.B. Lungenfunktionsprüfung, Blutuntersuchungen, Computertomographie, Bronchoskopie und Lungenbiopsie. Die Abklärung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Pathologie und Radiologie. Je nach Fall werden weitere Kollegen z.B. aus der Rheumatologie hinzugezogen. Am Inselspital finden wöchentlich interdisziplinäre Fall-Besprechungen statt, wo wir die Diagnose und Therapie der einzelnen Patienten im Team besprechen.
Am Zentrum für interstitielle Lungenerkrankungen werden unsere Patienten kompetent und umfassend entsprechend den aktuellsten internationalen Empfehlungen abgeklärt und behandelt.
Wir sehen Patienten in regelmässigen Abständen in unserer spezialisierten Sprechstunde, wobei auch alleinige Standortbestimmungen oder Zweitbeurteilung auf Wunsch möglich sind. Die langfristige Betreuung wird in der Regel gemeinsam mit den niedergelassen Pneumologen und Hausärzten durchgeführt.
Als Universitätsklinik bieten wir den Patienten auch die Möglichkeit an lokalen und internationalen Studien teilzunehmen. Diese Studien tragen wesentlich zum Voranbringen des Wissensstandes über diese seltenen Lungenerkrankungen bei. Patienten können aktiv an der Klärung der Ursache und Verbesserung der Behandlung ihrer Erkrankung beitragen, und erhalten so direkt Zugang zu neuen Behandlungen. Diese Teilnahme an Studien ist freiwillig, sollte ein Patient nicht an Studien teilnehmen wollen, ändert sich nichts an der Standardbehandlung und Versorgung.